Künstlerin Nelly Beck 

Schon seit meiner Jugend begleitete mich der Drang, das Malen und Zeichnen als Beruf auszuüben. Geboren und aufgewachsen bin ich im damals noch sozialistischen Polen, in einer Stadt, die jedoch viel Licht auf die Welt jenseits des Eisernen Vorhangs warf. Gdynia, meine Heimatstadt, wurde nicht umsonst das "Fenster zur Welt" genannt. Und so kam es, dass der Hunger, die Welt zu bereisen und die westliche Freiheit zu kosten, mich daran hinderte, diesem Ruf zu folgen. Die Kunst wurde nicht Teil meiner Karriere.

Stattdessen suchte ich meine Stärken im Metier des Fundraisings und Verkaufs, während die Kunst an zweite Stelle rückte, bis sie gänzlich aus meinem Leben verbannt wurde. Dies war aber keineswegs bedauerlich, denn es hatte den positiven Nebeneffekt, dass ich vielen unglaublichen und wundervollen Menschen näher kam.

Nelly Beck Künstlerin

Die Flamme der Kreativität loderte jedoch im Hintergrund ununterbrochen weiter und der See an Ideen wuchs stetig. Wie es so ist, die eigene Persönlichkeit und die eigenen Leidenschaften lassen sich niemals gänzlich verdrängen. Immer wieder durchbrach die Sehnsucht nach Pinsel und Leinwand die Alltäglichkeit, die Inspiration, der Wunsch Formen und Farben in ein Kunstwerk verschmelzen zu lassen... sie ließen mich nicht los.

Im Jahr 2014, zwei Jahre nachdem ich in der Schweiz am Zürichsee sesshaft wurde, beschloß ich diesem inneren Drang nachzugehen und den erneuten Einstieg in die Kunst zu wagen. Seitdem bestimmt die Kunst den Großteil meiner privaten Zeit und ich traf die Entscheidung, mich zusätzlich in diesem Handwerk weiterzubilden.

Menschen, ihre Handlungen, Bewegungen, Gefühle und Gedanken inspirieren mich. Es ist meine Passion, diese Inspiration in Bildern einzufangen und mit unterschiedlichen Farben und Formen zu interpretieren.

Mein Besuch des XVI Internationalen Künstlertreffens in Puck, Polen im September 2019 und die damit verbundenen, wunderbaren neuen Freundschaften mit professionellen Künstlern aus unterschiedlichen Ländern stärkten meine Motivation, meinen eigenen Weg zu gehen. Der Dialog und die gemeinsame Ausstellung während des Treffens beeinflussten auch stark meine künstlerische Weiterentwicklung, denn kurze Zeit später begann ich mit noch intensiverer weiterer Ausbildung und fing an, regelmäßig die Kunst und Design Schule in Zürich zu besuchen.